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Anleitung Bogenbau: Tutorial Manau Reiterbogen

Du träumst von deinem selbstgebauten Reiterbogen? Peter Berhorst zeigt dir wie du deinen Bogen baust.

BAUE DEINEN REITERBOGEN MIT PETER BERHORST

Um das Material beherrschen zu lernen, braucht man dicht gewachsenes Rattan Manau. Es gibt aber auch weiches Material, das offenporig ist. Rundstäbe gibt es bei uns in geschälter und ungeschälter Ausführung. Beim Bau seiner Bögen versucht Peter starke, überbelastete Bögen zu bauen, aus denen er alles raus holt was geht. Seine Tricks zeigt er dir hier im Tutorial zum Reiterbogen aus Manau.

Der Bogen wird aus einem ungeschälten Rundstab mit dem Durchmesser 42 mm und einer Länge von 126 cm hergestellt. Sein Ziel ist es einen beanspruchten, leistungsstarken und schnellen Reiterbogen zu bauen. Dazu teilt er die Gesamtlänge in der Mitte und zeichnet von der geometrischen Mitte jeweils 5 cm nach oben und nach unten eine kreisrunde Markierung. Um die geradeste Strecke des Bogens herauszufinden, wird über den Bogen gepeilt und erneut eine Markierung gesetzt.

Anschließend wird die gesamte Mitte des Bogens abgedeckt etwa 15-20 Minuten in Wasserdampf stehen gelassen. In einer Biegevorrichtung wird der Bogen langsam nach unten getrimmt, indem er möglichst horizontal nach unten gedrückt wird. Dabei immer wieder kontrollieren, dass ein gleichmäßiger Winkel getroffen wird. Mit einer Flamme wird der Bogen ausgebacken, sodass die Form stabil bleibt. Die Flamme kann gerne so stark genutzt werden, dass die Oberfläche etwas verkohlt wird. Im späteren Verlauf können diese Stellen dann einfach weggeschliffen oder als Designvorlage verwendet werden.

Im warmen Zustand muss immer wieder kontrolliert werden, dass die Wurfarmenden nicht verdrehen, sondern übereinander liegen. Ist der gewünschte Radius erreicht, dann lasse den Bogen auskühlen. Dann kannst du am Griff erneut Markierungen setzen, um die Fadeouts jeweils 5 cm von den Griffenden nach unten zu kennzeichnen. Auch die Materialstärke kannst du bereits aus der Hand heraus anreißen. Je mehr Material du stehen lässt, desto steifer und stärker ist der Bogen. Für 40# reichen in den meisten Fällen 2 cm Materialstärke zum anreißen. An den Bogenenden lässt du mehr Material stehen, damit diese nicht wieder aufreißen.

Nun wird der vorgebogene Bogen möglichst fest in den Schraubstock eingespannt, damit du mit der Bearbeitung beginnen kannst. Vom Griff aus arbeitest du mit dem Ziehmesser möglichst parallel runter. Die Bogenenden kannst du leicht zurichten. Im nächsten Schritt biegst du die Enden nach vorne. Dazu legst du die Wurfarmenden deines Reiterbogens etwa 5 Minuten abgedeckt über Wasserdampf. Über eine Biegevorrichtung oder aus der Hand heraus kannst du nun die Enden der Wurfarme nach vorne biegen und erneut mit Feuer bearbeiten.

Der Griff des Reiterbogens bekommt von Peter eine sehr schlanke Form, damit der Pfeil möglichst nahe zur Mitte kommt und sich nicht so stark um den Bogen winden muss. Damit der Bogen jedoch die komplette Stabilität des Bogens abfangen kann, sollte er nicht zu viel Material verlieren. Ebenso musst du darauf achten, dass die Fadeouts nicht zu steil in die Wurfarme einlaufen. Bei zu starken Bögen können dort sonst Brüche entstehen. Die Kanten des Griffs rundest du am besten so ab, dass er angenehm in deiner Hand liegt.

Bei zugstarken Bögen, etwa ab 40# empfiehlt sich eine Verstärkung der Sehnenkerben mit einer Wicklung oder Hornoverlays, die an den Bogen angepasst werden. Mit einer Feile wird der Bogen an einer geraden Stelle an den Wurfarmenden bearbeitet. Die Hornoverlays werden auf dem Bandschleifer geradlinig runtergeschliffen. Am Bogen werden die Stellen, die mit dem Hornoverlay verbunden werden sollen mit einem Dremel angeraut. Zusätzlich werden diese Stellen staubfrei gebürstet und mit einem Bremsenreiniger entfettet. Dadurch kann eine starke Klebeverbindung entstehen. Die Hornoverlays werden mit einem Zweikomponenten Epoxidkleber im Verhältnis 1:1 aufgetragen und festgeklemmt. Nach dem Aushärten des Klebemittels wird überstehendes Material mit der Feile und Raspel abgetragen. So entstehen passgenaue Hornoverlays. Mit der Fliesensäge und der runden Kettensägenfeile werden dann noch Sehnenkerben gesetzt.

Steife Stellen kannst du nun mit dem Schleifpapier korrigieren. Die schwierigsten Stellen im Wurfarm sind direkt nach dem Griff. Peter nutzt dafür Schleifpapier mit sehr starker Körnung. So kann der Bogen ausgetillert werden. Den Bogen zwischendurch immer wieder aufspannen und ausziehen, damit er in die Streckung kommt und den Tillervorgang wiederholen.

Läuft die Sehne nicht korrekt mittig über den Griff, kannst du dir die Stelle markieren. Die Wurfarme erhitzt du etwas und drückst sie dann so zurecht, dass die Sehne einen mittigen Verlauf hat. Wir brennen abschließend unser Youksakka Logo in den Bogen und tragen unser Holzpflegeöl als Finish auf dem Bogen auf.

 

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